Früh aufstehen hieß es letzten Sonntag, genau um 6:15 Uhr klingelte schon der Wecker, denn Start für das erste (mir) wichtige Rennen dieses Jahr war schon um 8:40 in Kreuzau.
Rund um Düren – Ein echter Klassiker mit langer Tradition und schon seit vielen Jahren eines meiner absoluten Lieblingsrennen. Zum ersten Mal fuhr ich hier 2003, in meinem ersten Jahr als Rennfahrer und musste das Feld leider doch sehr schnell ziehen lassen. Trotzdem hat mich dieses Rennen nie mehr losgelassen, unbedingt wollte ich hier einmal ganz oben auf dem Treppchen stehen. Bei meiner zweiten Teilnahme im Jahr 2005 hätte dies auch schon fast geklappt, hier wurde ich Zweiter in der C-Klasse. Darauf folgten einige Versuche, mal mehr mal weniger aussichtsreich, das Rennen in der Elite/ Profiklasse ganz vorne zu beenden, was leider nie geklappt hat.
Ich gebe dem tellerflachen Rundkurs, der bei den Großen am Ende noch gefahren werden muss, bis heute die Schuld daran. Ob es „ohne“ wirklich anders gekommen wäre… Wer weiß.
Nun stand ich also dieses Jahr wieder am Start bei „meinem“ Rund um Düren. Wie schon 2005 in der C-Klasse, nur mit Start in Kreuzau anstatt Düren-City, aber immernoch mit einer offenen Rechnung.
Kurz nach dem Start, am ersten Anstieg nach Gey fuhren ersteinmal drei Rennfahrer weg, waren aber gegen Feld von Anfang an relativ aussichtslos. Trotzdem hielten sie sich relativ lange an der Spitze und wurden erst nach der zweiten, berüchtigten Durchfahrt durch das Kalltal und dem sehr steilen Anstieg nach Rollesbroich wieder gestellt, nachdem mein Teamkollege Christian Mießen mit einer Attacke versucht hatte das Feld in kleine Gruppen zu sprengen. Von hier an war das Rennen also wieder völlig offen und entgegen all meiner Erwartungen und Pläne waren noch sehr viele Rennfahrer in einer großen Gruppe zusammen.
Um nicht mit einem „hätte ich doch mal was versucht“ nach Hause fahren zu müssen, attackierte ich auf einem eigentlich eher ungünstigen, leicht welligen Stück mit Rückenwind, kurz vor dem Ort Schmidt und konnte mich mit 2 weiteren Fahrern überraschend vom Feld absetzen. Noch etwas über 30km waren zu fahren und eine größere Gruppe von Fahrern durch die lange, technisch wenig anspruchsvolle Abfahrt nach Zerkall eigentlich deutlich im Vorteil gegenüber einer Mini-Gruppe wie der unseren.
Trotzdem konnten wir mit einem guten Vorsprung in den letzten Anstieg des Tages nach Bergstein hineinfahren und setzten unseren Weg ab da zu zweit fort. Mit viel Kampfeswillen konnten wir etwa 15 Sekunden Vorsprung über den Berg retten um von da aus auf die letzten etwa 15km des Rennens zu gehen.
Mir war sofort klar, dass wir nur mit einer „alles oder nichts“ Fahrweise eine Chance hätten und feuerte Marc (Mensebach), meinen Mitstreiter, an wirklich alles zu geben. Im Prinzip haben wir einfach nur noch auf unsere Fahrräder eingeprügelt, in der Hoffnung, dass es bis zum Ziel reicht.
Nachdem Marc meine Attacke etwa 3km vor dem Ziel neutralisieren konnte, musste ich mich auf meinen Sprint verlassen und konnte das Rennen endlich für mich entscheiden.
Meine Rechnung ist also beglichen, zumindest im „kleinen“ Rennen. Nach meinem Aufstieg in die B-Klasse, denke ich als Rennfahrer aber natürlich direkt wieder an das nächste Ziel: Auch mal im „großen“ Rund um Düren vorne sein – trotz Rundkurs am Ende !
Nächste Woche steht für mich ersteinmal die „Tour zum Regenbogen“ auf dem Programm – Radeln für den Guten Zweck, auch ein schönes Ziel.
Berichte und Bilder folgen dann wieder hier.
Euer Thomas (21.04.13)